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Reifenwechsel beim Auto – Darauf musst du achten

Egal, wo du auf dem Weg zum Führerschein stehst, der Reifenwechsel wird auch für dich irgendwann relevant. Die bequemste Art, die Reifen deines Autos zu wechseln, ist ein Besuch in der Autogarage. Vor allem dann, wenn du selbst über keine Erfahrung auf dem Gebiet verfügst. Zudem kann der Fachmann beim Radwechsel auch gleich einen Blick auf die Bremsanlage werfen und dein Auto einer oberflächlichen Inspektion oder zumindest einer Blickkontrolle unterziehen. Auch moderne Reifendruck-Kontrollsysteme, mit denen Neuwagen seit 2014 serienmässig ausgestattet sein müssen, können den Radwechsel erschweren. Denn bei direkt messenden Systemen müssen die entsprechenden Sensoren via Spezialgerät einzeln neu eingestellt werden. Spätestens dann ist ein Abstecher zum Garagisten deines Vertrauens ohnehin unvermeidbar. 

Falls dein fahrbarer Untersatz jedoch über ein indirekt messendes oder über kein Reifendruck-Kontrollsystem verfügt und du dir den Reifenwechsel selbst zutraust: Go for it! Wir geben dir hier alle Informationen, die du dazu benötigst.

Wann müssen die Autopneus gewechselt werden?

Laut Faustregel sollen an deinem Auto von Oktober bis Ostern (O bis O) die Winterreifen montiert sein. Während der übrigen Zeit die Sommerreifen. 

Eine gesetzliche Winterreifen-Pflicht gibt es in der Schweiz übrigens nicht. Du bist jedoch gesetzlich dazu verpflichtet, dein Fahrzeug in jeder Situation beherrschen zu können. Wenn du also an Ostern die Sommerreifen montierst, es danach noch einmal schneit und du deshalb einen Unfall verursachst, wirst du mit Sommerreifen nicht gut dastehen. Beim Reifenwechsel-Timing ist also auch gesunder Menschenverstand gefragt.

So wechselst du deine Reifen selbst

Pneus verlieren während des Einlagerns Luft. Bevor du dich also an den eigentlichen Reifenwechsel machst, empfiehlt es sich, den Druck deiner Reifen um 0,5 bar gegenüber der Herstellervorgabe zu erhöhen. So kannst du sicherstellen, dass deine eingelagerten Reifen bei ihrem nächsten Einsatz über ausreichend Druck verfügen. Ausserdem wirkt sich ein guter Reifendruck positiv auf den Energieverbrauch aus. Danach kannst du loslegen.

  • Handbremse anziehen und bei handgeschalteten Autos den ersten Gang einlegen, bei Autos mit Automatikgetriebe den Automatikhebel auf Parken (P) stellen.
  • Radkappe entfernen und Radmuttern mit dem Radkreuz um etwa eine Viertel Umdrehung lösen. 
  • Wagenheber an der dafür vorgesehenen Stelle am Unterboden ansetzen. Es empfiehlt sich, vor allem für wenig erfahrene «Reifenwechsler:innen», die Sicherheitshinweise des Wagenhebers sorgfältig zu studieren und die Bedienungsanleitung exakt zu befolgen.
  • Das Fahrzeug auf Montagehöhe (bis das zu wechselnde Rad keinen Kontakt mehr zum Boden aufweist) anheben und die Radmuttern komplett entfernen. Pass bitte auf, dass du die Radmuttern sorgfältig aufbewahrst und nicht verlierst.
  • Nun kann das Rad abgenommen werden. Lege das abgenommene Rad unter das Auto. Dies dient zur Sicherheit, falls der Wagenheber abrutscht.
  • Falls du ganz viel Ahnung von Autos hast, kannst du den Radwechsel jeweils nutzen, um die Bremsscheiben und -beläge zu kontrollieren sowie die Bremssättel und die Radauflageflächen zu reinigen.
  • Jetzt kann das neue Rad aufgesteckt werden. Beachte dabei, dass du diejenigen Pneus, die das letzte Mal an der Vorderachse angebracht waren, dieses Jahr an der Hinterachse montierst. So wird das Reifenprofil gleichmässiger abgenützt. Wichtig: Pneus mit einer festgelegten Laufrichtung werden (gemäss «Rotations-Pfeil» auf der Pneu-Flanke) immer auf der gleichen Seite montiert, bei allen anderen kann neben der Achse auch die Seite gewechselt werden.
  • Die Radmuttern werden aufgesetzt und mit dem Drehkreuz vorerst nur handfest angezogen.
  • Das Auto wird danach so weit abgesenkt, bis das gewechselte Rad den Boden berührt. Zuvor nimmst du das Rad, das du zuvor unters Auto gelegt hast, wieder hervor.
  • Nun werden die Radmuttern mit einem Drehmomentschlüssel übers Kreuz angezogen, bis der vorgeschriebene Drehmoment erreicht ist. Dies ist wichtig, da die Radmuttern sich bei zu niedrigem Drehmoment lösen und bei zu hohem Drehmoment die Felgen beschädigen können.
  • Das Auto kann danach komplett abgesenkt und der Wagenheber kann entfernt werden.
  • Als nächstes wird der Reifendruck kontrolliert und das Reifendruck-Kontrollsystem, falls vorhanden, neu eingestellt. 
  • Bevor der gewechselte Reifen verstaut wird, sollte dieser gekennzeichnet werden. Beispielsweise mit «HR» für hinten rechts. So weisst du beim nächsten Reifenwechsel, wo du das Rad genau montieren musst.

Reifen einlagern

Viele Werkstätten und Reifenhändler bieten «Pneu-Hotels» an. In diesen werden deine Reifen fachgerecht eingelagert. Wenn du für die Lagerung deiner Reifen nicht bezahlen möchtest, kannst du sie auch bei dir zu Hause überwintern, respektive übersommern. Dabei solltest du einige wichtige Dinge beachten:

  • Es werden nur Reifen eingelagert, welche die Mindestprofiltiefe erfüllen und keine Beulen an der Flanke oder tiefe Risse im Profil, der Reifenschulter oder -seitenwand aufweisen. Alle anderen werden entsorgt.
  • Vor dem Einlagern sollten die Pneus gewaschen und anschliessend getrocknet werden. Nach dem Waschen musst du daran denken, die letzte Position des Reifens auf dem Pneu neu zu notieren, zum Beispiel «HR».
  • Komplettreifen werden liegend übereinandergestapelt, Reifen ohne Felgen stehend nebeneinander.
  • Pneus sollten immer an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort gelagert werden und auf keinen Fall mit Lösungsmitteln oder Ölen in Kontakt kommen.

Das zum Reifenwechsel notwendige Werkzeug gibt’s in jedem grösseren Baumarkt und kann selbstverständlich auch online bestellt werden. Entscheidest du dich für die bequemere Lösung, kostet das Reifenwechseln in einer Garage in der Regel zwischen CHF 60.– bis CHF 100.–.

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Hast du weitere Inputs oder clevere Tipps zum Thema Reifenwechsel? Schreibe diese in die Kommentare. Wir sind gespannt!

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